Im Schnitt erreichen die Gemeinde Issum aktuell wöchentlich 6 Flüchtlinge – eine Abschwächung ist nicht in Sicht. Die Gemeinde erläutert hiermit, wie die Zuweisungen und Unterbringungen aktuell ablaufen und was die nächsten Schritte sein werden.
Die Verteilung der anerkannten Schutzberechtigten erfolgt in Nordrhein-Westfalen über einen sogenannten Integrationsschlüssel. Dieser legt fest, wie viele Flüchtlinge mit Wohnsitzbindung jede Stadt und Gemeinde in Nordrhein-Westfalen aufnehmen muss. Um die Quote von 42 Prozent zu erfüllen muss die Gemeinde Issum nach aktuellem Stand noch weitere 107 geflüchtete Menschen aufnehmen.
Die Geflüchteten werden standardmäßig in Wohnungen und Sammelunterkünften untergebracht. Die Unterkünfte sind bereits voll belegt, weshalb die Sporthalle Burgweg in Sevelen bisher als einzige Sporthalle zu einer vorübergehenden Notunterkunft umfunktioniert werden musste. Die Geschwindigkeit der Zuweisungen lässt bereits jetzt vermuten, dass auch diese bis Ende des Jahres voll belegt sein wird.
Die Gemeinde Issum setzt jedoch alles daran, dass keine weiteren Sporthallen belegt werden müssen. Wie das gewährleistet werden soll wird nachfolgend erläutert.
Anmietung - Nach wie vor mietet die Gemeinde Issum Wohnungen und Häuser an, sofern keine überzogenen Mietpreisvorstellungen bestehen. So konnte beispielsweise vor wenigen Tagen das ehemalige Jugendheim in Sevelen, mit Platz für bis zu 27 Personen, angemietet werden.
Wohncontainer – Mitte November 2023 hat die Gemeinde Issum acht Wohncontainer bestellt. Diese bieten Platz für bis zu 64 Menschen. Die Aufstellung wird, wie seinerzeit die Blockhäuser, auf dem Parkplatz „Koetherdyck“ erfolgen. Seitens des Lieferanten konnte eine Aufstellung für die 5. Kalenderwoche 2024 zugesagt werden.
Die Anschaffung weiterer acht Wohncontainern ist bereits in Planung. Vorerst werden allerdings weitere gemeindeeigene Flächen auf ihre Tauglichkeit für die Aufstellung geprüft. Sollten die Liefertermine eingehalten werden, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten keine weitere Turnhalle für die Unterbringung benötigt.
Ungeachtet dessen muss die Gemeinde Issum sich vorbereiten. Die Flüchtlingsströme und damit verbundenen Zuweisungen reißen nicht ab. Vorsorglich werden deshalb die beiden Sporthallen „Feldstraße“ und „Am Tapp“ baulich ertüchtigt. Das bedeutet, dass diese – für den eventuellen Fall einer Unterbringung - in den nächsten Wochen brandschutztechnisch ausgestattet werden. Dies ist eine unabdingbare Notwendigkeit für die Anträge auf Nutzungsänderung, die bei der Baugenehmigungsbehörde beim Kreis Kleve gestellt werden müssten.